Schuldenfrei in die Zukunft!


Schulden & Strafvollzug – eine unheilvolle Allianz

Überschuldung ist in unserer Gesellschaft heutzutage ein Massenphänomen. In Deutschland sind derzeit etwa 3 Millionen Haushalte und vor allem Familien überschuldet. Das heißt, sie tragen eine Schuldenlast, von der sie sich nach allgemeiner Vorausschau in ihrem Leben nicht wieder befreien werden können. Für die Betroffenen bedeutet dies mehr, als nur eine schwere Last hinter sich her zu ziehen. Häufig erleben sie einen totalen Perspektivverlust.

Das Problem der Überschuldung gibt es beim Strafvollzug häufig. Es ist für Straffällige wesentlich schwieriger einen Ausweg aus der Überschuldung zu finden als für Betroffene in Freiheit. Soll die Resozialisierung gelingen, ist es dringend notwendig, die Problematik schon während der Inhaftierung anzugehen.

Straffällige Menschen wieder in die Gesellschaft einzugliedern ist eine Aufgabe, die keineswegs nur im Interesse des Straffälligen selbst liegt. Sie ist zugleich ein bedeutender Beitrag dazu, die Rückfallkriminalität zu vermeiden. Nach neuesten Erhebungen sind etwa 62,4 % aller Inhaftierten verschuldet (Bundesministerium für Arbeit und Soziales).

Eine Überschuldung bei straffällig Gewordenen löst die Rückfallgefahr vielleicht nicht aus, mindestens aber wird sie verstärkt. Jegliches Resozialisierungsbemühen steht und fällt mit der Frage, ob rechtzeitig und richtig die Schulden Strafgefangener geregelt werden.

Auch die Fachöffentlichkeit ist sich einig, dass der in der Regel vorhandene Schuldenberg viele Straftäter in ihrer Resozialisierung behindert, bzw. dass ohne eine erfolgreiche Sanierung eine gesellschaftliche Wiedereingliederung der Inhaftierten eigentlich nicht möglich ist. Die Durchbrechung der Schuldenschraube ist für eine erfolgreiche Resozialisierung unerlässlich.

»... Das Verbraucher-Insolvenzverfahren mit dem Ziel der Restschuldbefreiung ist gerade für Strafgefangene sehr wichtig, da in dieser Gruppe eine Überschuldung häufig anzutreffen und eine wirksame Entschuldung für einen wirtschaftlichen Neuanfang in Freiheit von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist ...«

(Quelle; Alfred Hartenbach, Parlamentarischer Staatssekretär 8. Oktober 2008)